Die Vereinsgeschichte der SKT gliedert sich in zwei Teile, und zwar zum einen in den der Gründung im Jahre 1902, und zum anderen den der Wiedergründung von 1960.
Über den ersten Teil sind durch die Wirren der Weltkriege keine schriftlichen Unterlagen mehr vorhanden und der Chronist kann sich nur auf einige guterhaltene Fotos, Schützenscheiben und auf mündliche Überlieferungen stützen.
Um die Jahrhundertwende war man auch in Seligenporten verstärkt am gesellschaftlichen, kulturellen und sportlichen Leben interessiert. Aus diesen Überlegungen heraus wurde 1902 offiziell die Schützengesellschaft „Tannenreis – Seligenporten“ gegründet. Es war der erste vereinsmäßige Zusammenschluss von Bürgern in der Gemeinde Seligenporten. Aus nahezu allen Familien waren Männer unseres Ortes Mitglieder in der Schützengesellschaft. Auf einem guterhaltenen Foto aus dem Jahre 1903 waren dies Männer aus den Familien Arzt, Belzl, Feihl, Karl, Kratzer, Lindner und Sturm, aus der damaligen Gemeinde Rengersricht aus den Familien Gmelch und Silberhorn, aus dem Markt Pyrbaum aus der Familie Gieß und aus der Stadt Neumarkt aus der Familie Meyerhofer. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatten sich alle Schützen eine einheitliche Kleidung angeschafft.
Zu Beginn wurde auf einem Grundstück der Brauerei Feihl an der jetzigen Bräugasse zwischen den Anwesen Lauterkorn und Handschuh geschossen. Wahrscheinlich wurden hier bereits vor der Vereinsgründung Schießübungen abgehalten.
In den ersten Jahren muß ein äußerst reges und erfolgreiches Vereinsleben stattgefunden haben, was durch Bilder und Schützenscheiben belegt wird. Die Schützen prägten mit ihren Veranstaltungen das gesellschaftliche Leben bis über die Gemeindegrenzen hinaus. Die Erfolge waren derartig gewaltig, daß die Brauerei Feihl auf dem historischen Keller am Baumgarten eine Art Sommerrestauration im großen Stiele als neues Domizil für die Schützen errichtete. Hier wurden dann alle Veranstaltungen der Schützengesellschaft abgehalten; auch die weit über unsere Ortschaft hinaus bekannten Seligenportener Musikanten spielten dort auf. Darüberhinaus wurde noch eine Kegelbahn errichtet, so daß hier an jedem Sonntagnachmittag Hochbetrieb herrschte; dies wurde auch von der Bevölkerung der weiteren Umgebung genutzt.
Angesteckt von diesen Erfolgen gründete die Nachbargemeinde Pavelsbach im Jahre 1905 einen eigenen Schützenverein mit dem Namen „Eichenlaub“. In der Folgezeit nahmen die Seligenportener Schützen an vielen auswärtigen Preisschießen teil, wie die abgedruckten Bilder belegen.
Der Ausbruch des 1. Weltkrieges brachte mit der Einberufung vieler Schützen zum Dienst am Vaterland das blühende Vereinsleben zum Erliegen. Viele Namen derer sind nur noch am Kriegerdenkmal abzulesen. Die Nachkriegszeit mit der schweren Rezession hinterließ auch in unserem Ort ihre Spuren. Ende der zwanziger Jahre und Anfang der dreißiger wurde zwar wieder am Baumgarten geschossen, jedoch fand weder ein geordneter Schießbetrieb statt noch konnte ein organisiertes Vereinsleben mehr aufgebaut werden, da durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten allen Schützen- und Sportvereinen die Eigenständigkeit genommen wurde. So ruhten in dieser Zeit alle Aktivitäten der Sportschützen. Dies setzte sich nach dem Schrecken und Grauen des zweiten Weltkrieges fort.